Pädagogischer Grundlage der Präventionsarbeit  

 

In einer pluralistischen, freiheitlichen Gesellschaft wie der unsrigen können

Kinder und Jugendlichen nur sehr begrenzet durch Verbote und Gesetze geschützt werden. Die meisten Suchtstoffe sind Online erhältlich (Darknet) oder werden auf dem Schulhof gehandelt. Jugendschutz im Internet ist praktisch nicht existent. Gewalt, Hard-Core Pornos sind jederzeit auf dem Smartphone verfügbar. Die modernen Medien fordern eine permanente Erreichbarkeit und fordern zur permanenten Selbstdarstellung der Nutzer*innen auf.

 

Weiterhin haben die Kinder und Jugendlichen in der postmodernen Gesellschaft  unendlich viele Möglichkeiten zur Lebensgestaltung. Sie können selbst entscheiden ob Sie Mann oder Frau sein wollen, in Japan leben möchten oder doch lieber als Hausmann/frau mit 6 Kindern auf einem Bauernhof in einer kommunistischen Kommune alt werden möchten.

 

Die Landkarte der Lebenswege zeigt also unendlich viele Möglichkeiten der Weggestaltung mit ebenso vielen unterschiedlichen Werten und Normen an. Die gelebte Religion ist für viele Kinder und Jugendliche frei wählbar. 

 

Diese pluralistische und freiheitliche Lebensform setzt aber auch voraus, dass die Kinder und Jugendlichen die Fähigkeiten besitzen Entscheidungen für sich zu treffen.      

 

Für die Präventionsarbeite bedeutet diese, dass die Maßnahmen dazu geeignet sein müssen den Kindern und Jugendlichen u.a. diese Fähigkeiten einer Entscheidungsfindung zu vermitteln. Darüber hinaus müssen die Maßnahmen die    

Grundbedürfnisse im Jugendalter nach Rausch, Wagnis und Risiko, Orientierung und Abgrenzung zur Erwachsenwelt berücksichtigen.

Der Grundgedanken dieser Präventionsarbeit ist es, dass Jugendlichen lernen sollen mit den Widrigkeiten und Gefahren,  des Lebens zurechtzukommen und dieses schließt u.a. den Umgang mit den vielfältigen Süchten und Suchtstoffen mit ein.

 

Ein weiterer wesentlicher Grundsatz  dieser Präventionsarbeit ist die Orientierung an der  Lebenswelt der Jugendlichen. Nicht die Betrachtungsweise der Lebenswelten durch die Pädagogen steht im Mittelpunkt, sondern die Jugendlichen sollten eine Möglichkeit erhalten ihre Sicht auf ihrer soziokulturellen Lebenswelt aufzuzeigen. Ebenso sollen die Lösungsmöglichkeiten für eventuelle Lebenskrisen der Jugendlichen gemeinsam mit den Jugendlichen im Rahmen des Präventionsprojektes erarbeitet werden. Diese Lösungsmöglichkeiten orientieren sich stark an den vorhandenen Ressourcen der Jugendlichen.

 

Das hier vorliegend Präventionskonzept richtet sich an alle diesen Kriterien aus.

 


 

  

Inhaltsangabe

 

0          Vorbemerkung

 

1          Pädagogische Schwerpunkte

 

1.1       Pädagogischer Grundgedanke

 

1.1.2    Theaterarbeit  

 

1.1.3    Lebensweltorientierung

 

1.1.4    Pädagogische Methoden in der Arbeit mit verschiedenen Zielgruppen

 

1.1.5    Abgrenzung zur „Bewahrungspädagogik“

   

2          Die DVDs

 

2.1                   Inhaltsangaben der DVDs

 

2.1.1    Theaterstück: „Die es trifft“  

 

2.1.2    Theaterstück: „Sinnenrausch“

 

2.1.3    Theaterstück: „Netzwerk“

 

2.1.4    Film: „Jugend-Epiloge“

 

2.1.5    Theaterstück: „Respekt verdreckt“

  

3          Die Aufarbeitung

 

3.1       Allgemeine Grundzüge

  

4          Fortbildungskonzept

 

4.1       Rahmenbedingungen

 

4.2       Seminare

 

4.2.1    Seminar: „Die es trifft“

 

4.2.2    Seminar: „Sinnenrausch“

 

4.2.3    Seminar: „Netzwerk“

 

4.2.4    Seminar: „Respekt verdreckt“

 

4.2.5    Workshop: „Körpersprache“ für Jugendarbeit und Schule

 

4.2.6    Workshop für Präsenz, Darstellung und Selbstbehauptung durch Körpersprache für Jugendliche

 

4.2.7    Seminar: Interaktions- und Kommunikationsübungen

  

5          Schlusswort

 

  

 

0       Vorbemerkung

 

Im Sommer 2013 entstand unter Leitung der Regisseurin Magdalena Hadenburg das erste Theaterstück „Die es trifft“. Den Auftrag zur Entwicklung dieses Theaterstückes bekam die Regisseurin aus der Kreisjugendpflege. Zu den Aufgaben der Kreisjugendpflege gehören auch Maßnahmen zur Sucht- und Gewaltprävention an Schulen. Im Rahmen dieses Arbeitsfeldes sollte ein Theaterstück entwickelt werden. Dieses sollte ermöglichen, dass sich Jugendliche und Pädagogen auf Augenhöhe zu einem Dialog über die Themen begegnen können und so die Jugendlichen bereit sind, diese Themen gemeinsam mit den Fachkräften zu bearbeiten. Weiterhin war es sehr wichtig, dass die Theaterstücke die Lebenswelten der Jugendlichen (im Landkreis Gifhorn) wiederspiegeln. Das Projekt im Sommer 2013 wurde als Pilotprojekt gestartet und an mehreren Schulen im Landkreis Gifhorn ausprobiert. Wir konnten feststellen, dass sich diese Form der Arbeit sehr erfolgreich im Rahmen von Präventionsprojekten nutzen lässt. Die sehr positiven Ergebnisse motivierten uns dieses Pilotprojekt auszubauen. So entstanden in den Jahren 2014/15 und 2016 drei weitere Theaterstücke zu den Themen Sucht und Kontrollverlust, sowie Internet und Übersexualisierung. Frau Hadenburg konzipierte die einzelnen Stücke als Episoden, die die Schicksale der Hauptfiguren weitererzählen und letztendlich mit einem Epilogteil abschließen. Dieser Aufbau als „Serie“ entspricht zudem dem jugendgerechten Medienverhalten.

 

Desweitern ist, im Rahmen eines Projektes, welches gemeinsam mit der Hauptschule
Meinersen, der BBS I und II durchgeführt wurde, noch ein weiteres Theaterstück (Respekt verdreckt) entstanden. Dieses hatte zum Thema: „Wie erleben (Gifhorner) Jugendliche die multikulturelle Gesellschaft“. Dieses externe Stück ist als Zusatz zum Thema Rassismus zu verstehen und ist durch denselben konzeptionellen Ansatz ein zusätzlich integrierbarer Themenbereich.     

 

Die Theaterstücke wurden live in den Schulen  gespielt. Weiterhin wurden alle Stücke  professionell abgefilmt. Die Intensität und der erfolgreiche Einsatz des ersten Theaterstücks hat uns dazu bewogen, diese Stücke auf DVDs nutzbar zu machen. Nach ca. 30 Live-Auftritten und drei gemeinsamen Jahren auf Tour durch die Gifhorner Schulen, sind die Darsteller/-innen oft nicht mehr verfügbar (Ausbildung, Studium etc.). Dank der DVDs können wir die  Theaterstücke  weiterhin nutzen und möchten dazu Multiplikatoren im Landkreis Gifhorn aus- und fortbilden.

  

1       Pädagogische Schwerpunkte

 

1.1      Pädagogischer Grundgedanke

  

Der pädagogische Grundgedanke dieser Projektarbeit lässt sich in zwei Schwerpunkte aufteilen. Bei der Erarbeitung des Stückes steht die Theaterarbeit im Vordergrund (vgl. 1.1.1 und 1.1.2). In der Arbeit mit den Zielgruppen werden vor allem die unter 1.1.3 und 1.1.4. beschrieben Methoden genutzt.

 

1.1.1    Theaterarbeit 

 

Der inszenatorische Ansatz der Theaterstücke war die kreative Ausgangsposition für die  Schüler/-innen. Die Mitwirkung wurde als Ferienprojekt ausgeschrieben und beruhte daher auf freiwilliger Basis. Jedoch wurde verbindlich vereinbart, nach Fertigstellung des Theaterstückes in Schulen aufzutreten. Die professionelle Regie von Frau Hadenburg hat insofern einen grundsätzlich anderen Schwerpunkt. Ihre Ausrichtung ist publikumswirksam und authentisch. Hier wird der Gegensatz zur Theaterpädagogik deutlich, wo das Hauptaugenmerk auf gruppendynamische Prozesse bzw. auf eine Lösung innerhalb des Stückes liegt.
Die Umsetzung erfolgt mit klassischen Theatermethoden, mit der Zielsetzung, ein in sich stimmiges Theaterstück zu erarbeiten. Wobei sich die Schüler mit autobiografischen bzw. Umfeld getreuen Inhalten einbringen konnten. 

Die intensive Arbeit mit den Schüler/-innen hat als Nebenprodukt eine Sensibilisierung und konstruktive Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit sich gebracht.

 Insgesamt haben etwa zwanzig Schüler und Schülerinnen an dem Projekt mitgewirkt.

 

1.1.2    Lebensweltorientierung

 

Die Theaterstücke sollten sich an der soziokulturellen Lebenswelt der Jugendlichen orientieren. Es sollte kein Theaterstück über Jugendliche von Pädagogen erstellt werden, sondern es sollten Theaterstücke entstehen, die die verschiedenen Problemfelder aus Sicht der Jugendlichen aufzeigen. Daher gab es nur das Thema als Oberbegriff. Inhalte und Umsetzung lagen alleine in der Hand von Frau Hadenburg und dem Input der jugendlichen Teilnehmer/-innen. Während des gesamten Entstehungsprozesses hatten die pädagogischen Fachkräfte keinen Einfluss auf die Arbeit. Es wurde nicht auf „politische Korrektheit“ geachtet und auch nicht auf die übliche pädagogische Verwertbarkeit. Schwerpunkt war die authentische inszenatorische Umsetzung. Erst nach Fertigstellung bekamen die „Pädagogen“ das Theaterstück zu sehen. Ziel dieses Vorgehens war es, ein möglichst authentisches Theaterstück zu bekommen, aus der Sicht der Jugendlichen. Damit wurden drei Ziele verfolgt:

 1. Schaffen einer zielgruppenorientierten Gesprächsgrundlage

  2. Intensive Auseinandersetzung der Darsteller/-innen mit den einzelnen Themen

  3. Sichtbarmachen der soziokulturellen Lebenswelt von Jugendlichen für Pädagogen und auch Eltern.

 

Die Theaterstücke bzw. die DVDs sich daher für verschiedene Zielgruppen zu nutzen.

 

1.1.3    Pädagogische Methoden in der Arbeit mit den verschiedenen Zielgruppen

 

Die Methoden zur Aufarbeitung der Theaterstücke richten sich an den sozikulturellen Lebenswelten der Zielgruppen aus. Weiterhin sollen die eingesetzten Methoden die Entwicklung von eigenen Handlungsoptionen bei den Teilnehmer/-innen begünstigen. In der Regel arbeiten wir mit folgenden pädagogischen Methoden:

  • Interaktions- und Kommunikationsübungen
  • Rollenspiel
  • DVDs
  • Maßnahmen aus der Erlebnis- und Wagnispädagogik
  • Übungen aus der Theaterarbeit
  • Gruppenarbeiten
  • Einzelarbeit
  • u.v.m.

Grundsätzlich ist die Mitarbeit der Teilnehmer/-innen freiwillig. Für alle Teilnehmer/-innen besteht jederzeit die Möglichkeit, einzelne Übungen oder aber auch das gesamte Projekt abzubrechen. 

 

Die eingesetzten Methoden werden auf die Zielgruppen abgestimmt und in der Regel mit den pädagogischen Fachkräften vor Ort abgestimmt.

 

1.1.4    Abgrenzung zur „Bewahrungspädagogik“

 

Als ein weiterer wichtiger pädagogischer Aspekt der Arbeit ist es, dass die Jugendlichen befähigt werden sollen mit den Widrigkeiten und Gefahren des Lebens, die die Welt für Sie bereit hält, leben zu lernen. Dabei sollen sie Handlungsmöglichkeiten finden, um sich mündig und bewusst gegen ähnliche Situationen abgrenzen zu können. Es geht hier nicht darum, etwas zu verbieten oder zu verteufeln, sondern darum, den Jugendlichen die Möglichkeit zum selbstbestimmten Handeln zu vermitteln. Sie sollen also nicht vor den Gefahren bewahrt werden, sondern lernen mit diesen Gefahren konstruktiv umzugehen.  

 

2       Die DVDs

 

2.1      Inhaltsangaben der DVDs

 

Der Inhalt der DVDs soll in diesem Kapitel kurz beschrieben werden. Er dient aber nur der allgemeinen Orientierung. Die Intensität der Stücke kann nur erlebt werden. Daher ist ein Anschauen der einzelnen DVDs unerlässlich.

 

2.1.1    Theaterstück: „Die es trifft“ 

 

Schwerpunktthema: Mobbing

Idee/Text/Regie/ von Magdalena Hadenburg im Auftrag der Kreisjugendpflege des Landkreises Gifhorn (Dauer 15 Min.).

 

Inhaltsangabe:

 

1. Szene: Elena wird gemobbt

Elena ist eine Jugendliche und wird gemobbt. Sie fällt auf durch konservative Kleidung, die sich von der Kleidung der Anderen deutlich absetzt. Hilflos ist sie ist den Beschimpfungen, Beleidigungen und körperlichen Angriffen ausgesetzt. Elena ist eine Außenseiterin.

 

2. Szene: Unterricht

Die Jugendlichen versuchen Elena für ihre Belange zu benutzen. Da sich Elena widersetzt, ist sie wiederum den Beschimpfungen ausgesetzt. Die Lehrkraft versucht Elena zu helfen, ist aber hilflos. Auch einige Jugendliche versuchen es zaghaft, beugen sich aber schließlich dem Gruppendruck.

 

3. Szene: Versuch zweier Jugendlicher Elena zu integrieren

Mitglieder aus der dominanten Gruppe laufen, durch die Fürsprache für Elena, Gefahr selber aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden. Wieder wird Elena körperlich und seelisch attackiert. Es werden die jugendtypischen Beleidigungsexzesse an ihr verübt. Um sich den Respekt der Gruppe und besonders der Haupttäterin zu verdienen, wird Elena angestiftet für eine Party Alkohol zu klauen.

 

4.  Szene: Party

Elena erhält eine Einladung zur Party und fügt sich der Gruppe. Durch exzessiven Alkoholkonsum versucht Elena dazuzugehören. Die Party gipfelt in der Gabe von Ko-Tropfen, sodass Elena bewusstlos Opfer eines sexuellen Übergriffes wird. Alle Jugendlichen sind beteiligt, schauen zu oder filmen den Missbrauch mit dem Smartphone. Niemand kommt Elena zur Hilfe. Das Stück endet mit dem Triumph der Haupttäterin über ihr Opfer.

 

2.1.2    Theaterstück: „Sinnenrausch“

 

Thema: Sucht und Kontrollverlust

Idee/Text/Regie von Magdalena Hadenburg im Auftrag der Kreisjugendpflege des Landkreises Gifhorn (Dauer ca. 15 Min.).

 

Inhaltsangabe:

Vorspann: Gezeigt wird eine Jugendliche unter einer Rettungsdecke. Sie fällt ins Koma.

 

1. Szene: Gespräch unter Jugendlichen

 Jugendliche unterhalten sich in jugendtypischer Sprache über Saufen/Alkohol/Sexualität. Elena hat durch den Vorfall im ersten Teil einen Positionswechsel erfahren und ist nun selber Anführerin einer Gruppe und steht im Machtkampf mit der Gruppe von Ayse, die im Moment, durch ihre Verurteilung der vorangegangenen Tat, Zurückhaltung üben muss.

Durch einen Facebook-Post, der eine sexuelle Handlung zeigt, erkennt man an Elenas Reaktion, dass sie traumatisiert ist.

 

2. Szene: Ayse mit ihren Eltern – Elena allein

Die Eltern bestrafen Ayse mit Handy- und Internetverbot und Hausarrest als Konsequenz für ihr Verhalten. Sie thematisieren die Tat nicht weiter und schenken ihrer Tochter keine weitere Beachtung. Daraufhin rastet Ayse aus und schlägt wild um sich. Parallel wird Elena gezeigt, die sich selber mit einem Messer am Oberschenkel ritzt und den rituellen Charakter ihres Vorgehens.

 

3. Szene: Party

Jugendliche trinken exzessiv Alkohol. Leonie wird von Elena und ihrer Gruppe angestiftet mit einigen Jungen „rumzumachen“ und sich auszuziehen. Sie ist betrunken. Dabei wird sie mit dem Smartphone gefilmt. Sie trinkt so viel Alkohol, dass sie schließlich bewusstlos zusammenbricht und kurzzeitig ins Koma fällt. Elena ist die einzige, die am Ende noch bei ihr ist. Ohne ihr zu helfen verlässt sie die Party und lässt Leonie alleine zurück.

 

 4. Szene: Schule

Leonie hat bleibende Schäden davongetragen. Ihr Fall wird in der Schule von einer Lehrkraft thematisiert. Als Konsequenz wird das Thema Alkohol/Sucht im Biologieunterricht angesprochen und die Beratung mit dem Vertrauenslehrer angeboten. Die Maßnahmen werden von den Schülern nicht angenommen, da die übliche pädagogisch-schulische Aufarbeitung für die Jugendlichen keinen Sinn macht und weltfremd erscheint.

 

5. Szene: Gespräch Ayse - Elena

 Ayse und Elena treffen aufeinander, weil beide zu Leonie müssen. Ayse als Auflage ihrer Sozialstunden. Elena auf Wunsch der Eltern. Beide solidarisieren sich für diesen kurzen Moment, trotz der vorangegangenen Vorfälle.

 

6. Szene: Party - Leonie

 Die Jugendgruppe trinkt erneut auf einer Party exzessiv Alkohol.

Parallel werden Ayse und Elena bei der Pflege von Leonie gezeigt. Sie füttern Leonie, die im Rollstuhl sitzt und für immer ein Pflegefall bleibt.

 

2.1.3    Theaterstück: „Netzwerk“

 Idee/Text/Regie von Magdalena Hadenburg im Auftrag der Kreisjugendpflege des Landkreises Gifhorn (Dauer ca. 20 Min.).

 

Schwerpunkte: Internetmedien und Übersexualisierung

 

Inhaltsangabe:

 1.Szene: Ayse in ihrem Zimmer – Luise mit ihren Eltern

 Ayse ist alleine in ihrem Zimmer und fängt an eine neue Mitschülerin auf whattsapp  zu beleidigen. Der Chatverlauf erscheint als Screen.

Parallel sieht man Luises Reaktion auf die Beleidigungen, die mit ihrer Mütter und deren Lebensgefährtin am Tisch sitzt. Die beiden Sorgen sich um Luise, da sie eine verändertes Verhalten bemerken. Ayses Mutter kommt herein und fällt auf das vorgetäuschte Verhalten ihrer

Tochter herein, die keinerlei Einsicht in ihr bisheriges Verhalten zeigt, sich aber scheinbar

geläutert ihrer Mutter präsentiert.

 

2.Szene: Jugendliche planen Ayse eine Abreibung zu erteilen

Tessa, bisher nur Mitläuferin in Elenas Gruppe, findet heraus, dass Ayse Luise mobbt und plant, sie zu mobben. Eine aus der Gruppe verweigert mitzumachen. Auch wird deutlich durch einen Gruppenchat, dass Elena mittlerweile in einer Klinik ist, um ihr Trauma zu verarbeiten.

 

3.Szene: Tessa mit zwei männlichen Gruppenmitgliedern – Ayse mit ihrer Gruppe

Die Jungen konsumieren Facebook und äußern sich abfällig über Mädchen. Durch eine zufällige Erzählung von Louis, die davon handelt, wie man ein Mädchen kompromittieren kann, hecken die drei einen Plan aus Ayse zu demütigen.

Im Parallelspiel sieht man, wie Louis Ayse auf Facebook anschreibt und ihr Komplimente macht und diese letztendlich darauf reinfällt.

Ein Mädchen aus Ayses Gruppe spielt ein Doppelspiel und unterstützt Tessa bei ihrem Vorhaben.

 

4.Szene: Videoscreens Schulklasse

Man sieht eine Schulklasse, die gebannt auf ihre Smartphones starrt. Zu sehen ist ein Potpourri aus Gewalt- und Sexszenen und die voyeuristischen Reaktionen der Jugendlichen.

 

5.Szene: Café - Ayse datet sich mit Louis

Ayse trifft sich mit Louis in einem Café und ist offensichtlich verliebt. Mitten im Gespräch löst Louis die Situation auf und verdeutlicht ihr, sie nur vorgeführt zu haben. Die restliche Gruppe kommt dazu, filmt die gesamte Situation auf dem Handy und zerrt Ayse unter Gewaltausübung aus dem Café. Zurückbleiben zwei Mädchen, die die Situation beobachten und wenige Sekunden später die Folgetat auf dem Handy sehen. Ayse wird krankenhausreif geprügelt.

 

2.1.4    Film: „Jugend-Epiloge“

 

Thema: Schlussbetrachtungen zu den Stücken „Die es trifft“, „Sinnenrausch“ und „Netzwerk“

Idee/Text/Regie von Magdalena Hadenburg im Auftrag der Kreisjugendpflege des Landkreises Gifhorn (Dauer ca. 25 Min.).

 

Mit fachlicher Zusammenarbeit der Kreisjugendpflege (Bernhard Schuhose), der Jugendgerichtshilfe (Hartmut Gils) und der Polizei (Liane Jäger).

Hinweis zu den Stücken: Die Figuren, Namen und Inhalte sind frei erfunden. Keiner der Jugendlichen in diesem Projekt hat kriminelle Straftaten begangen oder Übergriffe erlebt. Das Konstrukt dient zur Wiederspiegelung der aktuellen Lebenswelt von Jugendlichen.

 

Schlussbetrachtungen der Kreisjugendpflege/Jugendgerichtshilfe/Polizei

 

Die folgenden Fallbesprechungen sind fiktiv, behandeln die Situation aber wie ein rückblickendes Realgeschehen.

 

Kreisjugendpflege

Es sind seitens Polizei, Schule und Jugendarbeit keine rechtzeitigen Interventionen erfolgt. Durch frühzeitige Interventionen, wie bspw. Opferschutz und Arbeit mit den Tätern in der Schulklasse, hätten Taten bzw. Folgen aus diesen Taten vermieden werden können. Dieses könnte auch gesellschaftliche Folgewirkungen und Problematiken nach sich ziehen. Einige Jugendliche werden auf absehbarer Zeit bzw. nie mehr arbeitsfähig oder schwer gesellschaftlich integrierbar sein. Es ist davon auszugehen, dass die Jugendlichen, aufgrund von körperlichen oder seelischen Problematiken, Absitzen von Strafen etc., eingeschränkte berufliche oder gesellschaftliche Perspektiven haben werden.

Jugendliche haben verbesserte technische Möglichkeiten, sodass das Filmen und Verbreiten von Handyfilmen einfach ist und drastisch zugenommen hat. Auch das Konsumieren von pornographischen und gewaltverherrlichen Videos ist leicht. Dabei können Altersbeschränkungen leicht umgangen werden, sodass sie unwirksam sind.

 

Polizei

In diesem Fall liegen komplexe, jugendtypische Straftatbestände vor:

Beleidigung / besondere Beleidigung auf sexueller Grundlage / Nötigung / Bedrohung / Anstiftung zum Diebstahl / Diebstahl / gefährliche Körperverletzung (Beibringung von KO-Tropfen, gemeinschaftliches Handeln) / Anstiftung zur Vergewaltigung / Vergewaltigung / Beihilfe zur Vergewaltigung / Unterlassende Hilfeleistung / Verletzung der Persönlichkeitsrechte (Recht am eigenen Bild).

Die verdächtigten Jugendlichen wurden erkennungsdienstlich erfasst und behandelt.

Alle beteiligten Jugendlichen sind Mittäter. Mittäter können genauso bestraft werden wie Haupttäter. Grundsätzlich sind Jugendliche über 14 Jahren strafmündig, d.h. sie sind voll verantwortlich für ihr Handeln, wenn eine sittliche und geistige Reife vorliegt. Diese liegt dann vor, wenn die Jugendlichen verstehen, dass sie Unrecht tun.

Alle Beteiligten haben es versäumt frühzeitig Hilfe zu holen oder aber Zivilcourage zu zeigen und die Verantwortung zu übernehmen: „Hinsehen statt wegsehen!“

Auch frühzeitige Interventionen seitens der Polizei, Beratungsstellen (auch online), Lehrkräfte und Eltern wären erforderlich gewesen, sind aber ausgeblieben.

Wichtig ist der Polizei zu betonen, dass auch Kinder bereits die Möglichkeit haben, über die Schule oder bei der Polizei direkt, Straftaten anzuzeigen.

 

Jugendgerichtshilfe

 

Die Jugendgerichtshilfe wird bei allen Straftaten bzw. Verdächtigungen von Jugendlichen im Alter von 14-21 Jahren in Kenntnis gesetzt. Aufgabe der Jugendgerichtshilfe ist dann das Fertigen von Berichten zur Persönlichkeit des Jugendlichen. Auch die Einhaltung von Weisungen und Auflagen des Gerichtes werden von der Jugendgerichtshilfe überwacht.

 

Fall Ayse:

Ayse ist Täterin, Zeugin, Anstifterin und Opfer.

Sie wurde wegen ihrer Delikte zu Sozialstunden (gemeinnützige Arbeit in einer Einrichtung für Behinderte) verurteilt. Zudem wurden ihr ein Anti-Aggressions-Kurs bzw. Sozialtraining auferlegt.

 

Fall Elena:

Elena ist Opfer, Zeugin und Täterin.

Elena ist psychisch labil. Daher war bisher keine Hauptverhandlung möglich. Sie hat aufgrund der Vergewaltigung Traumata davongetragen, ist schulunfähig und befindet sich in Therapie. Auch Elena hat Sozialstunden für die unterlassende Hilfeleistung im „Fall Leonie“ (vgl. „Sinnenrausch“) bekommen.

 

Schlussbetrachtung der jugendlichen Hauptakteure

 

Elena:

Elena leidet aufgrund der Vergewaltigung unter seelischen und körperlichen Folgen (Flashbacks, Ritzen und Schuldgefühle). Sie leidet auch unter den Reaktionen ihrer Mutter und Schulkameraden, die sie mit gängigen Zuweisungen von Vergewaltigungsopfern konfrontieren, sprich, sie ist die „Schlampe“, nicht der Täter. Durch die Therapie hat sie Wege gefunden, sich nicht mehr zu ritzen. Elena fühlt sich schuldig, dass sie Leonie nicht geholfen hat und auch Täterin geworden ist.

 

Ayse:

Sie wurde krankenhausreif geprügelt. Davongetragen hat sie eine gebrochene Nase, ein gebrochenes Schambein, innere Verletzungen und ist sie auf einem Ohr fast taub.

Die Schwere ihrer eigenen Tat ist ihr nicht klar bzw. interessiert sie nicht. Sie bereut nicht was sie Elena angetan hat. Um ihre Strafe abzumildern, hat sie jedoch Reue vor Gericht vorgeheuchelt. Ayse hasst ihre Eltern und ist geprägt von Wut auf Erwachsene.

 

Jugendliche:

Die Jugendlichen haben wenig Vertrauen in die Handlungskompetenzen von Erwachsenen, (Polizei, Lehrer und Eltern). Abgrenzung zu den Erwachsenen ist ihnen wichtig.

Die begangenen Straftaten werden von einigen mit dem Schützen der betroffenen Jugendlichen gerechtfertigt und bringen mitunter Respekt der anderen Jugendlichen ein.  Einige sind sich ihrer Mittäterschaft und/oder Schuld nicht bewusst. Mobbing, Beleidigung, das Drehen und Verbreiten von Handyfilmen und auch Gewalt wird von einigen als weniger schlimm toleriert, je nach dem, wen es trifft, warum und in welchem Ausmaß. Der selbstverständliche Konsum von Hardcore-Pornografie bei männlichen Jugendlichen wird zudem offensichtlich. Manche Jugendliche sind sich ihrer Schuld aber auch bewusst. Andere wollen in Zukunft verstärkt darauf achten, dass sie nicht selber Opfer z. B. von KO-Tropfen werden. Manche Jugendliche haben auch Mitleid mit den Opfern, andere hingegen nicht.

Die Jugendlichen zeigen nochmal deutlich ihre Lebenswelt und ihren abschließenden Umgang mit den zurückliegenden Vorfällen.

 

2.1.5    Theaterstück: „Respekt verdreckt“

 

Thema: Diskriminierung/Alltagsrassismus unter Jugendlichen

Idee/Text/Regie von Magdalena Hadenburg:

Kooperationsprojekt der Samtgemeinde Meinersen und der Kreisjugendpflege in Zusammenarbeit mit der Hauptschule Meinersen (Dauer ca. 9 Min.).

 

Es spielen: Theatergruppe Gifhorn „Die Unverstellbaren“ und Klasse 9.2. der Hauptschule Meinersen

 

Inhaltsangabe:

 

1.Szene: Gruppe von Jugendlichen

Eine Jugendgruppe unterhalten sich stark abwertend und vorurteilbehaftet über verschiedene Nationalitäten und Menschengruppen (Griechen, Russen, Juden, Farbige usw.).

Eine Person kommt hinzu und weist auf das diskriminierende Verhalten der Jugendlichen hin. Sie seien eine „Schande für die Heimat.“

Zwei deutsche Mädchen treffen auf die Gruppe und werden mit anzüglichen Sprüchen beleidigt und sexuell belästigt. Die Mädchen entziehen sich der Szene und reagieren mit Ignorieren bzw. ratloser Betroffenheit.

 

2.Szene: Monolog des deutschen Mädchens

Das Mädchen berichtet von sexuellen Belästigungen von Jugendlichen oder Männern. Ein solches Verhalten kann sie nicht ignorieren oder weghören, wie mitunter von Erwachsenen empfohlen wird.  Das Verhalten verletzt sie. Sexismus als erweitertes Rassismusproblem  von bestimmten Jugendgruppen wird hier explizit angesprochen.

 

3.Szene: Diskriminierungen im Alltag der Jugendlichen

Jugendliche berichten von unterschiedlichen Erfahrungen mit alltäglicher Diskriminierung, Rassismus und Angriffen in der Schule, in ihrem Alltag und per Facebook. Sie haben Angst, selber in solche Auseinandersetzungen verwickelt zu werden. Daher wird nicht gehandelt oder den Opfern geholfen.

 

4.: Artikel 3 des Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland

 

Abschließend wird ein Auszug aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland-Artikel 3 gezeigt, um zu verdeutlichen, wie weit die Lebensrealität der Jugendlichen, von den Werten der Gesellschaft in der sie leben, entfernt sind.

 

(1)       Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

 

(2)     Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

 

(3)       Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

 

3       Die Aufarbeitung

 

3.1       Allgemeine Grundzüge  

 

Die Aufarbeitung richten wir nach den vier aufgeführten Grundsätzen aus:

 

           Lebensweltorientierung / lösungsorientiert

 

           Akzeptierende Jugendarbeit

 

           Ohne moralischen Zeigefinger

 

           Methodenvielfalt

 

Die Aufarbeitung der Stücke soll sich an den Lebenswelten der Jugendliche orientieren. Dabei richten sich die zu entwickelnden Lösungswege an den Ressourcen der Jugendlichen aus und die Jugendlichen werden aktiv in die Entwicklung  der „Lösung“ eingebunden. Die „Lösungen“, die in der Aufarbeitung entwickelt werden, können daher auch sehr unterschiedlichen ausfallen. Es gibt kein klassisches Ergebnis, das am Ende der Aufarbeitungsphase erreicht werden muss. Ziel ist es vielmehr, dass die Jugendlichen für sich oder für die Gruppe, Handlungsoptionen entwickeln können. Diese sollen ihnen ermöglichen, die verschiedenen Lebenssituationen zu ihrer Zufriedenheit aufzulösen.

 

In diesem Sinne orientieren wir uns in der Arbeit mit den Jugendlichen vor allem an deren Fähigkeiten und Bedürfnissen. Sie dürfen in Ihren Aussagen „politisch unkorrekt“ sein. Wichtig ist uns vielmehr, dass Sie Ihre Bedürfnisse möglichst klar artikulieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist ressourcenorientierte Arbeit. Wir gehen davon aus, dass die Jugendlichen über viele (wenn auch teilweise gut versteckte) Fähigkeiten verfügen, um die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen. Ziel der Arbeit ist es, den Blick der Jugendlichen auf Ihre Fähigkeiten zu lenken, damit sie ihre Potenziale ausnutzen können. Im Rahmen dieser Arbeitsweise verzichten wir grundsätzlich auf den „pädagogisch-moralischen Zeigefinger“.

 

Da wir die Arbeit an vorhandenen Fähigkeiten und Bedürfnissen der Jugendlichen ausrichten, benötigen wir einen vielfältigen pädagogischen Methodenpool. In den Seminaren zu den einzelnen DVDs werden daher viele Methoden vorgestellt und ausprobiert.  

 

4       Fortbildungskonzept

 

4.1      Rahmenbedingungen

 

In der Regel benötigen wir ca. 2 Tage um die DVD vorzustellen und die einzelnen Methoden zur Aufarbeitung zu vermitteln.

Inhaltlich werden wir uns im Rahmen der Fortbildung mit drei Schwerpunkten auseinandersetzen: 

  • Die sozialen Lebenswelten der Jugendlichen

  • Methoden zur Aufarbeitung des Stückes

  • Das Rollenverständnis des Anleiters/in der Interaktionsübungen

Die Seminare werden im Landkreis Gifhorn entweder als Fortbildung für Fachkräfte der Jugendarbeit und Schulsozialarbeit  ausgeschrieben und als Inhouse-Seminare angeboten.

 

Dabei beträgt die Dauer eines Inhouse-Seminares für eine DVD 2 Tage.

 

Es besteht auch die Möglichkeit, ein Inhouse-Seminar für alle drei DVDs „Die es trifft“; „Sinnenrausch“ und „Netzwerk“ zu buchen. Dieses würde die Seminardauer von 6 auf
4-5 Tage verkürzen.  

 

In der Regel erfolgen die Ausschreibungen über unseren E-Mail Verteiler oder sind auf Anfrage bei Frau Hadenburg buchbar. https://hadenburg.de/

 

4.2      Seminare

 

Der Landkreis Gifhorn bietet neben den Seminaren zu den Präventions-DVDs in diesem Arbeitsfeld noch weitere Fortbildungen für Multiplikatoren und Jugendliche an. Die Fortbildungen sind von Frau Hadenburg konzipiert und werden von ihr als Seminarleitung durchgeführt. Auch sind die Fortbildungen durch andere Träger zu buchen.

 

Für Schulen und Jugendarbeit sind die Schwerpunkte „Körpersprache“ und/oder Interaktions- und Kommunikationsübungen. Darüber hinaus können auch, in Kooperation mit der Jugendförderung des Landkreises Gifhorn und Frau Hadenburg, Kurse zum Themenfeld Selbstbehauptung, Selbstdarstellung für Jugendliche durchgeführt werden.

 

4.2.1    Seminar: „Die es trifft“

Das Seminar baut auf dem Projekttheater zum Thema Gewalt und Mobbing auf, das im Sommer 2013 im Landkreis Gifhorn von Frau Hadenburg und der Kreisjugendförderung entwickelt wurde. Hierbei handelt es sich um ein von Jugendlichen mit entwickeltes kurzes Theaterstück, dass das Thema aus der Sicht der Jugendlichen darstellt. Ziel des Stückes ist, einen Gesprächsanlass für Jugendliche zu schaffen, der es ermöglicht authentisch und auf Augenhöhe mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Dieses Stück ist professionell abgedreht worden und stellt die DVD als Arbeitsmaterial.

 

Inhalt des Seminars:

 

- Pädagogischer Grundgedanke

 

- Vorführung der DVD des Theaterstückes „Die es trifft“

 

- Besprechung der im Theaterstück gezeigten Lebenswelt der Jugendlichen

 

- Interaktions- und Kommunikationsübungen

 

- Rollenspiele zur Aufarbeitung des Theaterstückes

 

- Umgang mit akutem Mobbing in Gruppen und Klassen

 

- Die Teilnehmer/-innen erhalten die DVD „Die es trifft“ und dürfen diese im ihrem Unterricht benutzen. Die Weitergabe an Dritte ist aber ausdrücklich nicht gestattet.

 

Zielgruppe:
Mitarbeiter/-innen der Jugendpflegen/Jugendförderungen, Schulsozialpädagogen und Lehrkräfte sowie alle Personen die mit Kindern und Jugendlichen innerhalb des Landkreises Gifhorn arbeiten.

 

4.2.2    Seminar: „Sinnenrausch“

Das Seminar geht über 2 Tage und baut auf dem Projekttheater zum Thema Sucht und Kontrollverlust auf. Dieses wurde im Sommer 2014 im Landkreis Gifhorn von Frau Hadenburg und der Kreisjugendförderung entwickelt. Hierbei handelt es sich um ein von Jugendlichen mitentwickeltes kurzes Theaterstück, dass das Thema Sucht und Kontrollverlust aus der Sicht der Jugendlichen darstellt. Ziel des Stückes ist es, einen Gesprächsanlass für Jugendliche zu schaffen, der es ermöglicht authentisch und auf Augenhöhe mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Dieses Stück ist professionell abgedreht worden und kann als DVD auch im Unterricht gezeigt werden.

Die Teilnehmer/-innen erhalten die DVD „Sinnenrausch“ und dürfen diese im Ihrem Unterricht benutzten. Die Weitergabe an Dritte ist aber ausdrücklich nicht gestattet.

 

Inhalt des Seminars:

 

- Pädagogischer Grundgedanke  der hier genutzten Suchtpräventionsarbeit

 

- Vorführung der DVD des Theaterstückes „Sinnenrausch“

 

- Arbeitsmaterialien und Methoden zur Aufarbeitung des Theaterstückes zum   

 

            Themenbereich Sucht und  Zufriedenheit /Glück

 

Zielgruppe:
Mitarbeiter/-innen der Jugendpflegen/Jugendförderungen, Schulsozialpädagogen, Lehrkräfte, sowie alle Personen, die mit Kindern und Jugendlichen innerhalb des Landkreises Gifhorn arbeiten.

 

4.2.3    Seminar: „Netzwerk“

 

Das Seminar geht über zwei Tage und baut auf dem Projekttheater zum Thema Internetnutzung, Smartphone und pornografische Medien von Jugendlichen auf. Dieses Projekttheater wurde im Sommer 2015 im Landkreis Gifhorn von Frau Hadenburg und der Kreisjugendförderung entwickelt. Hierbei handelt es sich um ein von Jugendlichen mitentwickeltes kurzes Theaterstück, dass das Thema Internetnutzung aus der Sicht der Jugendlichen darstellt. Ziel des Stückes ist es, einen Gesprächsanlass für Jugendliche zu schaffen, der es ermöglicht authentisch und auf Augenhöhe mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Dieses Stück ist professionell abgedreht worden und kann als DVD auch im Unterricht gezeigt werden.

Die Teilnehmer/-innen erhalten die DVD „Sinnenrausch“ und dürfen diese im Ihrem Unterricht benutzten. Die Weitergabe an Dritte ist aber ausdrücklich nicht gestattet.

 

Inhalt des Seminars:

 

                        - Zeigen der DVD

 

                        - Internetnutzung der jugendlichen Nutzer/-innen

 

- Was können Jugendliche über das Internet auf ihren mobilen Endgeräten   konsumieren?

 

- Der mögliche Einfluss von Bildern und Informationen auf das Denken und Handeln von Jugendlichen

 

- Arbeitsmaterialien und Methoden  zur Aufarbeitung des Theaterstückes zum   

 

Themenbereich Internetnutzung, Soziale Netzwerke etc.

 

Zielgruppe:
Mitarbeiter/-innen der Jugendpflegen/Jugendförderungen, Schulsozialpädagogen, Lehrkräfte, sowie alle Personen die mit Kindern und Jugendlichen innerhalb des Landkreises Gifhorn arbeiten.

 

4.2.4    Seminar: „Respekt verdreckt“

Die DVD „Respekt verdreckt“ zeigt ausschnitthaft, wie Jugendliche aus ihrer Sicht die multikulturelle Lebenswelt erleben. Es spiegelt die verschiedenen Verhaltensweisen der unterschiedlichen Jugendlichen wieder. Im dem Seminar sollen die Gründe für diese Verhalten, welches zu Ausgrenzungen unter den Jugendlichen führt, näher betrachtet werden. Weiterhin sollen in dem Seminar Handlungsoptionen für Schule und Jugendarbeit entwickelt werden, die ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Jugendgruppen ermöglichen.

 

4.2.5    Workshop: „Körpersprache“ für Jugendarbeit und Schule

Konzept/Leitung: Magdalena Hadenburg

Vor einer Gruppe Jugendlicher oder Schüler/-innen zu stehen, Respekt zu vermitteln, authentisch zu sein, zu führen und trotzdem die Jugendlichen zu erreichen und etwas zu vermitteln, ist immer ein schwieriges Unterfangen. Die ersten Sekunden sind entscheidend für den Verlauf in einer Gruppendynamik und fordern ein klares Positionieren, was nicht ausschließlich über das Verbalisieren möglich ist.

Vor allem für Frauen ist Abgrenzung ein wichtiges und oft überforderndes Thema.

Gerade durch die unterschiedlichen gesellschaftlichen und familiären Hintergründe der Jugendlichen, haben Frauen oft eine ungünstige und vorurteilsbelastete Ausgangsposition.

Das Seminar setzt sich mit folgenden Fragen auseinander:

 

● Wie setze ich meine Position unmissverständlich um?

 

● Wie bleibe ich authentisch?

 

● Wie verschaffe ich mir Respekt, ohne meine Sympathie einbüßen zu müssen?

 

● Muss ich immer beliebt sein?

 

● Wie will ich sein und wie setze ich das um?

 

● Wie werde ich ernst genommen?

 

● Wie lasse ich mich nicht auf geschlechtsspezifische Dynamiken reduzieren?

 

● Wie kann ich mein Selbstbewusstsein an die Jugendlichen weitergeben?

 

In dem Seminar werden Techniken und Möglichkeiten gezeigt, sich mit seiner beruflichen Identität auseinanderzusetzen und sich so zu positionieren, dass Jugendliche darauf reagieren.

 Vor allem das, was wir nicht sagen bzw. wie wir es sagen, vermittelt den eigenen Handlungen die entscheidende Wirkung. Präsenz ist etwas, was nicht inhaltlich, sondern durch unseren Körper, die Stimme und die Persönlichkeit vermittelt wird. Gerade Jugendliche reagieren

besonders darauf und suchen die Auseinandersetzung mit einer starken Persönlichkeit.

 

Das Tagesseminar behandelt folgende Inhalte:

 

- Typologie

 

- Körpersprache

 

- Sprechverhalten

 

- Räumliche Präsenz

 

- Abgrenzung

 

- Authentizität

 

- Individuelle situative Lösungswege

 

- Jugendsprache

 

- Praktische Übungen

 

Ziel des Seminars ist der bewusste Umgang und die effektive Anwendung mit (Körper)Sprache.

 

4.2.6    Workshop für Präsenz, Darstellung und Selbstbehauptung durch Körpersprache für Jugendliche

Konzept/Leitung: Magdalena Hadenburg

 

Die Dauer des Workshops wird in Absprache mit den Kooperationspartnern festgelegt. Zielgruppe sind Jugendliche im Alter von 12 bis 18 (21) Jahren. 

Das eigene Auftreten für berufliches und persönliches Weiterkommen wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger. Die ersten Sekunden sind oft richtungsweisend wie ein Gespräch, eine Begegnung oder eine Interaktion in (Jugend)Gruppen zu den eigenen Gunsten verläuft.

Vor allem das, was wir nicht sagen bzw. wie wir es sagen, vermittelt den eigenen Handlungen die entscheidende Wirkung. Präsenz ist etwas, was nicht inhaltlich vermittelt wird, sondern durch unseren Körper, die Stimme und die Persönlichkeit.

Der Workshop richtet sich an Jugendliche, die selbstsicher auftreten wollen. 

In dem Workshop werden klassische Theatermittel als Medium genutzt, um sich spielerisch, ohne Druck und mit Spaß mit der eigenen Außenwirkung auseinanderzusetzen und sich selbst zu „optimieren“. Der Workshop setzt an den individuellen Fähigkeiten der  einzelnen Teilnehmer/-innen an. 

Es werden Übungen gezeigt, die Unsicherheit und Aufregung ausgleichen und praktische Tipps zum Verhalten in Gruppen etc. geben.

Ggfs. wird mit der Kamera gearbeitet, um Situationen zu analysieren, zu reflektieren und sich selbst zu beobachten. Oft bemerken wir nicht, wie unsere Außenwirkung ist. Gerade Jugendliche müssen sich dieser Identitätsfindung besonders stellen. Das Abfilmen des eigenen Auftretens ist somit eine optimale Herangehensweise, um sich besser kennenzulernen. Durch die neuen Erkenntnisse können Möglichkeiten eröffnet werden, etwas entsprechend zu verändern.

 

4.2.7    Seminar: Interaktions- und Kommunikationsübungen

Die Fortbildung richtet sich an Mitarbeiter/-innen in der Jugendarbeit, an Lehrkräfte und Schulsozialpädagogen. Die Dauer und besondere Schwerpunkte des Seminars können mit der Jugendförderung des Landkreises Gifhorn oder mit Frau Hadenburg abgesprochen werden.   

Im Rahmen dieser Fortbildung werden verschiedene Interaktions- und Kommunikationsübungen vorgestellt und ausprobiert. In dieser Fortbildung wird auch geübt, die Interaktions- und Kommunikationsübungen anzuleiten. Weiterhin werden Methoden erlernt, die es ermöglichen die einzelnen Übungen an die Fähigkeiten der Zielgruppe anzupassen. Alle Übungen kommen ohne viel zusätzliches Material aus und können in der Regel im Jugendraum, Klassenraum oder auf dem Schulhof durchgeführt werden.

 

5       Schlusswort

 

In diesem Papier zum Projekttheater haben wir die Erfahrungen der Projektarbeit aufgeschrieben. Die einzelnen Maßnahmen wurden erfolgreich in der Praxis durchgeführt. Durch die positiven Erfahrungen wurden wir motiviert, die vielfältigen Möglichkeiten zur Nutzung dieser DVDs zu verschriftlichen. Damit möchten wir erreichen, dass möglichst viele Personen die Möglichkeit erhalten dieses Angebot zu nutzen.

 

Gifhorn, 17.11.2016

 

Magdalena Hadenburg                                             Bernhard Schuhose

 

Weitere Infos und Anfragen bitte an:

 

bernhard Schuhose                                         

                     Magdalena Hadenburg

Kreisjugendpfleger Landkreis Gifhorn

                     Regie, Schauspiel, Coaching

Schlossplatz 1

 

38518 Gifhorn

 

Tel.: 05371 82-805

                     Tel: 01713631364

bernhard.schuhose@gifhorn.de

                     magdalena@hadenburg.de